Schon lange vor dem Prozess wurde die innere Unruhe immer unerträglicher.
Schlafen konnte meine Frau trotz Beruhigungs- und Schlaftabletten fast gar nicht mehr und das hat sich auch nach dem Prozess nicht geändert.
Das Urteil des Jugendschöffengerichts in Königs Wusterhausen, am 12.08.2004, lautete:
Markus W. wird der fahrlässigen Tötung für schuldig gesprochen.
Mit Auferlegung von:
-100 soziale Arbeitsstunden
-eine Verwarnung
-Verkehrsunterricht
Das war alles, mehr nicht!!! Jugendrecht ist milde!!!
Zu mehr Strafe wird ein jugendlicher Fahranfänger bei verschulden eines so schweren Verkehrsunfalls mit Todesfolge nicht verurteilt. Obwohl eindeutig festgestellt wurde, das Markus W. durch sein fahrlässiges Denken und Handeln den Unfall verursacht hat.
Kein technischer Defekt und kein anderer Verkehrsteilnehmer war an dem Unfall Schuld, nur der Fahrer Markus W.!
Er hatte das Lenkrad in der Hand und den Fuß auf dem Gaspedal und niemand anderes!!!
Es fällt uns schwer zu verstehen, wie Markus W., das Leben seiner Klassenkammeraden so aufs Spiel setzen konnte!
Er hat die Fahrbahnverhältnisse völlig ignoriert,
weder auf die ausgeschilderte gefährliche Doppelkurve,
die Dunkelheit,
die nasse Fahrbahn,
oder dass ihm die Strecke unbekannt war,
hat er Rücksicht genommen!!!
Der Gutachter der Dekra legte dar, dass am Auto kein technischer Defekt
vorlag, jedoch alle Reifen 0,6-0,7 bar zuwenig Reifeninnendruck hatten. Durch
seine Berechnungen stellte er eine Geschwindigkeit von 85-92 km/h bei Beginn der
Vollbremsung fest, die noch zu einer Kollisionsgeschwindigkeit des Autos mit dem
Baum von 50-52 km/h führte.
Wie schnell er auf der langen geraden Strecke vor der Kurve gefahren ist, konnte er leider nicht mehr ermitteln. Aber man kann wohl davon ausgehen, dass er ja vor der Kurve nicht langsamer gefahren sein wird.
Die Vermeidbarkeits-Betrachtung des Dekra-Gutachters sagt aus:
Bei einer Geschwindigkeitsreduzierung vor dem Einfahren in die Kurve auf etwa 65-70 km/h und mit vorgeschriebenen Reifeninnendrücken, hätte der Unfall - mit seinen schweren Folgen - problemlos verhindert werden können!
Das alles interessierte irgendwie die Richterin überhaupt nicht. Sie stellte fest, dass sie auch nicht weiß, wie und wie oft, man den Luftdruck überprüft. Stattdessen fachsimpelte sie mit dem Pflichtverteidiger von Markus W., ob man vor dieser Kurve nicht ein 60 km/h Geschwindigkeitsbegrenzungs-Schild aufstellen sollte.
Wie „genial“ - wie überflüssig!!!
Die gesamte Strecke ist auf 80 km/h reduziert, außerdem steht schon vor der Kurve das Verkehrsschild –Achtung, gefährliche Doppelkurve und zusätzlich noch 3 rot-weiße Warnschilder!!!
Was auch aus den Akten per Foto zu entnehmen war!
Idiotensicher ausgeschildert – man muss sich nur daran halten!!!
Nach allem, was wir bis zum heutigen Tage erfahren haben, überschätzt Markus W. seine fahrerischen Fähigkeiten völlig!!!
Der Angeklagte schilderte emotionslos den Ablauf des Unfalls und den Tod unserer Tochter, womit er wieder bewies, wie egal ihm das Geschehene ist!!!
Selbst die Staatsanwältin wertete seine Emotionslosigkeit und Kälte als unglaublich!
Die Richterin meinte dazu, dass er keine Reue zeigt, sei zwar moralisch verwerflich, kann aber nicht bestraft werden!
Wir sind erschüttert über die Höhe der „Strafe“. Im Grunde hat er ja keine Strafe bekommen, außer dem Urteil, dass er der fahrlässigen Tötung für schuldig gesprochen wurde.
Eine Strafe wäre für ihn der Führerscheinentzug gewesen, da Auto fahren und daran rumbauen sein Hobby ist. Es wäre auch möglich gewesen, da er ja noch 1 Jahr zur Schule geht und er den Bus nutzen kann. So wäre ihm in seiner Entwicklung kein Schaden entstanden, da er noch nicht auf das Auto angewiesen ist, um zu einer Ausbildungsstelle zu kommen.
Bei der Gerichtsverhandlung war vieles so unfassbar, alles nur zum Wohl des jugendlichen Täters. An das Opfer und deren Angehörige hat dabei niemand gedacht. Wir haben keine staatliche Hilfe oder Unterstützung in irgendeiner Art bekommen!!!
Der ganze Apparat arbeitete nur für den Angeklagten:
der gestellte Pflichtverteidiger, die einfühlsame Richterin, bis hin zur liebevollen Vertretung der Jugendhilfe.
Es hat sehr weh getan mit an zu sehen, welch ein Apparat an Unterstützung für den Angeklagten aufgefahren wurde.
Ein Pflichtverteidiger den der Steuerzahler teuer bezahlt, sowie die Gerichtskosten die der Staat für ihn übernimmt.
Eine Jugendhelferin die den ganzen Tag mit ihm dort verweilte und ihren Bericht vorlas, der ja schon in schriftlicher Form dem Gericht vorlag! Obwohl sonst nichts vor Gericht Verwendung findet, was nicht bewiesen ist, wurde dieser Bericht, der nur aus Aussagen des Angeklagten bestand - wohlwollend von der Richterin - zur Kenntnis genommen. Die eigenen Angaben zu den Familien- und Einkommensverhältnissen wurden nicht überprüft und es fand auch keine Vorortbesichtigung bei ihm statt! Bei der Verlesung ihres Berichtes provozierte die Jugendhelferin schon regelrecht die Zwischenrufe und ironisches Gelächter der anwesenden Zuschauer.
Als nach der Beweisaufnahme meine Frau ihr Rederecht wahrnehmen wollte, wurde sie nach kurzer Zeit von dem Verteidiger von Markus W. unterbrochen und die Richterin gab dem statt!
So durften wir ihm nicht mal mehr das alles sagen, was uns seit Monaten auf der Seele brannte. Unser Anwalt durfte nach einer Unterbrechung, nur noch eine gekürzte Fassung, mit dem was dem hohen Gericht behagen könnte verlesen. (am Ende dieser Seite veröffentlichen wir deshalb die ungekürzte Version unserer Gedanken an Markus W.) Mit dem Erwerb des Führerscheins, hat Markus W. alle Rechte und Pflichten eines Erwachsenen übernommen, bei deren Einhaltung, es zu keinem Unfall gekommen wäre und Annika - noch leben dürfte!!!
Ist in diesem Land ein Menschenleben nichts wert?
Der Täter wird geschützt und eigentlich überhaupt nicht zum richtigen Nachdenken veranlasst.
Wie befürchtet und uns vorausgesagt wurde, sind die Opfer und deren Familien die Dummen. Unsere Hoffnung auf Gerechtigkeit ist nun auch noch gänzlich gestorben.
Wir dachten immer der Straßenverkehr ist für alle das Gleiche.
Gleiche Rechte – gleiche Pflichten!
Wie kann es sein, dass dabei unterschiedlich verurteilt wird?
Jugendliche haben einen Freifahrtsschein und Jugendrecht kann man beliebig auslegen.
Unser Fazit:
Das Jugendamt sollte sich lieber um wirklich hilfsbedürftige Jugendliche und Kinder kümmern, bevor wieder ein Kind in der Tiefkühltruhe endet.
Dieses Rechtssystem ist unserer Meinung nach weit ab von jeglicher Realität. Es verschlingt Unsummen von Steuergeldern, ist weit hinter der gesellschaftlichen Entwicklung zurück geblieben und schwebt in einer Traumwelt.
In unserem heutigem „Rechtssystem“ existieren kaum noch Grenzen für Jugendliche und zu deren Überschreitung werden sie so noch eingeladen!!!
Mit solchen Prozessen und Urteilen erzieht man niemanden mehr! Strafe muss als solche empfunden werden und zum wirklichen Nachdenken anregen! Wer so einen schweren Fehler macht, muss auch dazu stehen und bestraft werden! Das ist moralisch nicht verwerflich! Verwerflich ist es, wenn Jugendliche zu rücksichtslosen Egoisten erzogen werden, die nicht mehr erkennen, was Anstand und Mitgefühl bedeuten!
Unsere Gedanken an Markus W.:
Markus, Sie haben mit Ihrer rücksichtslosen Fahrweise,
Annika ihr hoffnungsvolles Leben genommen
und durch Ihre Leichtsinnigkeit, unser Leben - eine intakte Familie - völlig zerstört!
Wir waren immer 4 Familienmitglieder die fast alles zusammen machten!
Sie haben aus uns 3 Einzel Personen gemacht,
die kaum noch in der Lage sind, den einfachen normalen Tagesablauf zu meistern!
Besonders schwer fällt es mir!
Die innere Unruhe und das Herzrasen, das ich seit dem Unfall erleide,
sind oft unerträglich.
Nachts schlafen ist kaum noch möglich, trotz Beruhigungs- und Schlaftabletten,
da mein Körper sich inzwischen daran gewöhnt hat.
Aber ohne Medikamente komme ich überhaupt nicht mehr zurecht.
Annika, - war neben ihrem Bruder Nico - mein Lebensinhalt!
Durch Annikas Tod ging meine Freude am Leben
und mit ihr ging auch meine Zukunft und ein Teil meines
und - unseres Lebens - ist unwiederbringlich zu Ende!
Unsere Gedanken - schweifen immer wieder zu unserer Tochter.
Wo sie jetzt nur sein mag?
Wir können sie nicht mehr berühren und streicheln,
bekommen keine Antworten auf unsere Fragen.
Nichts ist und wird mehr so wie es mal war! Nichts! Nie wieder!
Ihr leerer Platz - an unserem Tisch und ihr schönes neues Zimmer,
über das sich Annika so sehr gefreut hatte - erinnern auf grausame Weise,
jeden Tag aufs Neue - an den schmerzlichen Verlust!
Unsere liebe Annika, war der Sonnenschein und Mittelpunkt unserer Familie,
weil sie uns so unendlich viel Freude bereitet hat
und sie in ihrem Leben immer positiv gedacht hat!
Außerdem konnte sie uns oft, für viele Freizeitaktivitäten mitbegeistern.
Annika war sehr unternehmungslustig!
Bis jetzt waren wir nicht in der Lage, ohne Annika etwas zu unternehmen,
sie fehlt uns viel zu sehr und wir wissen - wie gern sie dabei wäre!!!
Annika war auch ein außergewöhnlich hilfsbereites Mädchen,
sie war klug, absolut zuverlässig und hatte einen großen Familiensinn!
Ihre liebe verschmuste Art, ihr süßes Lächeln und ihre Fröhlichkeit,
fehlen uns so unendlich!
Annika hat mit ihrem großen Fleiß und Ehrgeiz, immer alle Ziele erreicht,
die sie sich selbst stellte.
Sie hatte viel versprechende Zukunftspläne
und so unendlich viel sprudelnde Lebensfreude!
Annika gab uns allen Kraft - und besonders mir!
Um ihre Zukunft - brauchten wir uns keine Sorgen zu machen!!!
Alle Lebensträume und Hoffnungen für Annika - sind zerplatzt!!!
Markus, sind Sie sich dessen überhaupt bewusst,
was Sie - unserer Tochter - alles leichtsinnig genommen haben?
Sie hat sich - auf so viele bevorstehende Ereignisse riesig gefreut,
mir klingen jeden Tag - Annikas Worte in den Ohren:
„Mama, ich freu mich so:
- auf meinen 18. Geburtstag,
- auf unseren gemeinsamen Urlaub,
- auf die Abitur Abschlussfahrt - nach Italien - mit meinen Freunden,
- das wir bald, die Ältesten in der Schule sind und ich mein Abitur fertig habe…“
Annika wollte Europäisches Management studieren,
sie träumte und erzählte auch so oft davon,
dass sie einmal Heiraten und Kinder haben möchte.
Um diese Zukunft haben Sie Annika gebracht,
ihr Leben ist mit 17 Jahren - zu Ende, bevor es richtig begonnen hat!
Am 18.November 2003 hat sich unser Leben entscheidend und für immer geändert.
In Sekundenbruchteilen - stürzte unsere Welt, unsere kleine Familie - in sich zusammen.
Keine Worte können wirklich ausdrücken, wie es ist,
in solch einen – schwarzen, tiefen Abgrund zu fallen.
Am 18.November 2003 haben Sie, Markus, ihr Urteil für unsere Familie gefällt:
LEBENSLANG!!!
LEBENSLANG müssen wir Eltern - ohne unsere liebe Tochter leben.
LEBENSLANG wird ihr Bruder - seine Schwester vermissen.
LEBENSLANG müssen wir nun mit der Angst umgehen,
es könnte jederzeit wieder passieren
und uns noch - unser
einziges Kind genommen werden.
LEBENSLANG werden Albträume bleiben,
Ängste - und vor allem - nur noch wenig Vertrauen.
LEBENSLANG werden Großeltern, Verwandte und Freunde
die Trauer mit sich tragen
und dieses schreckliche Ereignis - nie vergessen können!
Die Zeit heilt alle Wunden – sagen manche Menschen.
Aber wenn ein Kind geht - trifft das nicht zu!
Die natürliche Reihenfolge wurde nicht eingehalten.
Wenn man die Eltern verliert, verliert man die Vergangenheit.
Wenn man den Partner verliert, verliert man die Gegenwart.
Aber wenn man ein Kind verliert, - dann verliert man die Zukunft!
Annika war unsere Zukunft - und unsere Hoffnung!!!
Nicht Betroffene können das vielleicht nicht verstehen, aber es ist wirklich so.
Früher konnte ich mir, das auch nicht so vorstellen, ich dachte zwar immer,
die armen Eltern...
Aber - das es so grausam ist, war unvorstellbar!
Unsere Herzen sind – voller Trauer!
Ich habe einen tiefen Schmerz, der jeden Tag aufs Neue, - so viel Kraft kostet!
Der Schmerz, die Trauer, das Vermissen und die Sehnsucht - ohne Ende -
nach meiner lieben Tochter, kann ich an manchen Tagen kaum noch ertragen!
Für Annikas Bruder ist es jetzt doppelt schwer, er hat seine liebe Schwester verloren
und erlebt jetzt - völlig unverschuldet - eine schrecklich traurige Jugend!
Er hat nicht nur seine Schwester, sondern auch seine Eltern,
so wie er uns kannte – verloren!
Denn wir - sind so endlos traurig und unser Familienidyll,
ist ohne Vorwarnung – durch Ihr Handeln - mit einem Schlag zerbrochen!
Was auch immer Sie, Markus, bewogen hat so zu handeln,
wie sie es am 18.November taten – unser Leben - ist für immer zerstört!
Es fällt uns schwer zu verstehen, wie Sie,
das Leben Ihrer Klassenkammeraden - so aufs Spiel setzen konnten!
Sie haben die Fahrbahnverhältnisse völlig ignoriert,
weder auf die ausgeschilderte gefährliche Doppelkurve,
die Dunkelheit,
die nasse Fahrbahn
oder dass Ihnen die Strecke unbekannt war,
haben Sie Rücksicht genommen!
Mit dem Erwerb des Führerscheins,
haben Sie alle Rechte und Pflichten eines Erwachsenen übernommen,
bei deren Einhaltung, es zu keinem Unfall gekommen wäre
- und Annika - noch leben dürfte!
Denn die Vermeidbarkeits-Betrachtung des Dekra-Gutachters sagt aus:
Das bei einer Geschwindigkeitsreduzierung vor dem Einfahren in die Kurve,
der Unfall - mit seinen schweren Folgen - problemlos hätte verhindert werden können!
Nach allem, was ich bis zum heutigen Tage erfahren habe,
überschätzen Sie, Markus, Ihre fahrerischen Fähigkeiten
völlig!!!
Schnelles Autofahren vermittelt Ihnen anscheinend, das irrationale Gefühl,
Macht und Überlegenheit zu demonstrieren.
Nichts, aber auch gar nichts an Ihrem Fahrstil ist heldenhaft,
Sie bringen damit nur Angst und Schrecken.
Sie, Markus, haben unserer Tochter in ihren letzten
Sekunden ihres Lebens
Todesangst gebracht.
Da bin ich mir sicher, - allerschrecklichste Todesangst!
Denn Annika ist nie gern schnell Auto gefahren - und das wussten Sie!!!
Sie haben sich bei Freunden sogar über Annika lustig gemacht,
weil Sie auf ihren Wunsch hin, immer langsam fahren
sollten!
Auch das ist es, was den Tod unserer lieben Tochter so schmerzlich,
unbegreifbar und sinnlos macht.
Annika hat Ihnen, Markus, in dieser Nacht vertraut.
Sie hat IHNEN VERTRAUT - und dieses Vertrauen haben Sie - missbraucht!
Annika hat dafür – ganz allein - mit ihrem Leben bezahlt!!!
Und etwas macht es noch besonders schlimm:
das Sie, Markus keine Reue oder Schuldgefühle zeigten,
sondern stattdessen einen unschuldigen Dritten, den LKW-Fahrer,
auch öffentlich durch die Presse belastet haben
und diesen bei der Polizei peinlichen Verhören aussetzten!
Obwohl Sie, Annika von klein auf gut kannten, besitzen Sie nichts,
von Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit und der Größe zu den begangenen Fehlern zu stehen.
Im Gegenteil, Sie erwarten von uns noch Verständnis für Ihre Schutzbehauptungen!
Markus, als Sie am 14. Februar, auf unseren Wunsch hin, bei uns waren,
sagten Sie folgende Worte zu uns:
„Sie müssen doch verstehen, dass ich das so sage,
man hat mir geraten bei meiner Aussage zu bleiben.“
An diesem Tag waren wir sprachlos - über Ihre selbstverständliche Dreistigkeit,
uns haben die Worte gefehlt, um Ihnen antworten zu können.
Dies will ich heute nachholen.
Nein! Nein, wir können es nicht verstehen und deshalb
hatten wir uns auch
Ende Februar entschlossen Nebenklage gegen Sie einzureichen!
Markus, Sie haben uns in den Monaten nach dem Unfall,
mit Ihrem gleichgültigen Verhalten gezeigt,
was uns auch Mitschüler immer wieder bestätigten, dass Ihnen Annikas Tod - egal ist!
Ist so jemand reif genug ein Fahrzeug zu führen?
Unserer Meinung nach nicht, denn so bringt man andere - Unschuldige - in Gefahr!
Uns ist bewusst, dass das Urteil, das in diesem Saal gefällt wird,
uns unsere Tochter leider nicht zurück bringt
und Ihr Leben – Markus - weiter gehen muss.
Oft hörten wir schon die Worte:
„Macht Euch nicht zu viel Hoffnung, dass der Fahrer mit einem Führerscheinentzug bestraft wird.“
Ist es verwerflich zu hoffen, dass der Schuldige am Tod eines Menschen – unserer Tochter, eine solche Strafe bekommt?
Würden dieselben Leute, die solches sprechen, das Gleiche sagen,
wenn sie selbst - ein Kind - auf so grausame Weise verloren hätten?
Unserer Meinung nach,
ist nur der Führerscheinentzug - eine solche erzieherische Konsequenz,
die zum wirklichen Nachdenken anregt!
Unser liebes Mädchen ist tot - und wir müssen mit diesem schmerzlichen Verlust leben!
Markus kann alle Annehmlichkeiten des Lebens genießen.
Er kann alles tun, was ihm Spaß macht, er hat keinerlei Einschränkung!
Unsere Meinung - und davon sind wir fest überzeugt:
Markus, Sie leiden nicht! Es geht Ihnen gut!
Wir haben es selbst gesehen,
wie Sie lachend mit einem Mädchen an unserem Haus vorbei gegangen sind.
Sie nehmen am Jugendleben ganz normal teil, mit allem was dazu gehört.
Sie verdrängen es und es verwächst sich!
Es kann Ihnen nicht wehtun, weil Sie Ihr normales Leben haben!!!
Sie haben keinen Schaden genommen!
Diesen schmerzlichen Verlust eines toten Kindes, müssen Sie nicht aushalten!
Manch einer wird uns vielleicht Verbitterung vorhalten.
Ich frage zurück: Möchten Sie tauschen?
Wir nehmen ein „normales Leben“ - mit alltäglichem Kleinkram
und bieten dafür: Unser zerstörtes Leben!
Am 18. November 2003 haben Sie, Markus, sehr viel Schuld auf sich geladen!
Wir müssen mit dem Tod - unserer über alles geliebten Tochter leben!
Sie, Markus, mit dieser Schuld! Mit sehr schwerer Schuld!
Wie? Das übersteigt mein Vorstellungsvermögen!
Diese Schuld müssen Sie tragen!
Egal wie viel Mühe Sie sich geben, sie zu verdrängen!
Diese Schuld – wird Sie jeden Tag begleiten!
Ein ganzes Leben lang - müssen Sie mit der Last Leben, - Annika getötet zu haben!!!